Virtuosität und Humor beim Sommerkonzert in Graben - Mit dem Blechbläserensemble Brass 4.1 über’n Teich
Bereits zum 8. Mal fand in der evangelischen Kirche in Graben das traditionelle Sommerkonzert statt. Es musizierte das Blechbläserensemble „Brass 4.1“, bestehend aus zwei Trompeten, Horn, Posaune und Tuba. Das Motto in diesem Jahr hieß „mit Brass 4.1. über’n Teich“. Jochen Lorenz und Johannes Merkel an der Trompete, Jennifer Claußen am Horn, Günther Scherb an der Posaune sowie Tobias Elsäßer an der Tuba sind allesamt professionelle Musiker, die den Zuhörern ein Konzert der Extraklasse boten.
Bereits im ersten Stück „That’s a Plenty“, ein Dixie-Klassiker von Lew Pollack, vereinte das Bläserensemble Spielfreude und Virtuosität. Der strahlende und warme Klang erfüllte den großen Kirchenraum. Homogen und zugleich transparent erklang auch der Querschnitt aus dem Musical „Showboat“ von Jerome Kern. Die Melodien reichten von flott, beschwingt bis hin zu gefühlvoll und romantisch. In „Brassafrass“ von Lennie Nihaus meisterte das Quintett die rhythmischen Raffinessen mit Bravour. Dynamisch kontrastreich musizierten sie im beschwingten Jazz-Stil. Kurt Weill vermischte in seiner „Dreigroschenoper“ Elemente aus Jazz- und Tanzmusik sowie Operettenklänge. Die abwechslungsreiche Suite daraus erklang facettenreich, ausdrucksvoll und temperamentvoll. In der „Suite Americana“ verarbeitete der Komponist Enrique Crespo lateinamerikanische Volkslieder. Nach dem daraus stammenden melancholischen „Vals Peruano“ spielten die Musiker „Son de Mexico“ in einer rasant-feurigen Geschwindigkeit und Leidenschaft, die begeisterte. Spirituals, Blues und Jazzmusik erklang in einer Auswahl aus der Oper „Porgy and Bess“ von Georg Gershwin. Die musikalische Beschreibung über das Leben von Afroamerikanern in einer Siedlung vertonten die Musiker deutlich und imposant. Zum Abschluss spielte das Ensemble „A Day at the Camptown Races“ von David Uber. Mit Pferdegewieher, Signalen und einer lebhaften Choreographie verdeutlichten die fünf Blechbläser das Pferderennen auf unterhaltsame Weise.
Das begeisterte Publikum bedankte sich mit langem Applaus für die eindrucksvollen musikalischen Darbietungen, nicht ohne zwei Zugaben einzufordern.
Simone Tonka